04/02/23

Smart In Media unterstützt Forschungprojekt EasyAnon

Hochkarätiges Konsortium will Datensätze rechtssicher als Open Data zugänglich machen

 

Daten sind hilfreich – wenn sie (anonymisiert) frei genutzt werden können, um damit die Wirklichkeit besser zu verstehen. Oft liegen sie allerdings, gerade in Deutschland, ohne weiteren Nutzen in Silos. Hauptgrund ist das Fehlen von Instrumenten, die dem Datenschutz und der Informationssicherheit Rechnung tragen. Das Projekt EAsyAnon, das von der TH-Deggendorf, geleitet, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von Smart In Media unterstützt wird, geht dieses Problem mit der Entwicklung eines Systems zur sicheren und passgenauen Verwendung von Daten an.

 

Hintergrund des Projektes ist die Erkenntnis, dass in Behörden, Gesundheitseinrichtungen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen Datensätze existieren, die für die Weiterentwicklung in vielen Bereichen nutzbar wären und durchaus als Open Data veröffentlicht werden könnten. Oftmals bleiben diese jedoch aufgrund von Datenschutz, -sicherheitsbestimmungen und der Persönlichkeitsrechte der Allgemeinheit vorenthalten; es kann kein gesellschaftlicher Mehrwert daraus erzielt werden. Das Projekt EAsyAnon hat sich zum Ziel gesetzt, eine Lösung für dieses Problem zu entwickeln. Auf Initiative der TH-Deggendorf hin hat sich ein hochkarätiges Konsortium gebildet. Beteiligt sind der Technologie Campus Grafenau, der Technologie Campus Vilshofen, der Gesundheitscampus Bad Kötzting, die Universität Augsburg, die Firmen PASSION4IT GmbH, die Smart in Media AG (Köln) sowie der IT-Sicherheitscluster e. V.

Forschungsprojekt will gesellschaftlichen Mehrwert schaffen

Vor einigen Tagen fand im Forschungszentrum der TH-Deggendorf in Grafenau das Kickoff-Treffen der Partner statt. Drei Jahre Förderung werden nun genutzt, um eine Antwort auf die Frage zu erhalten, inwieweit Prozesse der Anonymisierung nützlich sein können, um Open Data zu erzeugen. EAsyAnon hat im Einzelnen zum Ziel, Datenverantwortlichen den mit Open Data verbundenen Prozess der Anonymisierung zu erleichtern. „Wir freuen uns, in diesem hochkarätigen Konsortium mitarbeiten zu dürfen“, sagt Matthias Kampmann, Projektleiter des IT-Sicherheitsclusters, „wir bringen uns bei der derzeitigen Rechtslage leider um möglichen gesellschaftlichen Mehrwert, auch mit Blick auf die Informationssicherheit, wenn wir nicht aktiv in diesem Bereich forschen.“

Intelligentes Empfehlungssystem soll zur DSGVO-konformität beitragen

Dazu wird ein Gesamtsystem aus drei Komponenten entwickelt: EAsyAnon besteht zum einen aus einem intelligenten Empfehlungssystem, das, basierend auf der Beschreibung eines Datensatzes, ein geeignetes Anonymisierungskonzept vorschlägt. Zudem soll ein Auditsystem entwickelt werden, das die De-Anonymisierbarkeit des resultierenden Datensatzes bewertet. Dies geschieht zum einen durch automatisierte Methoden und zum anderen durch ein Crowd-Sourced Peer-Review Verfahren. Die dritte Komponente bildet ein so genannter Trust Service, der es durch Pseudonymisierung erlaubt, DSGVO-konform schützenswerte Teile eines Datensatzes zu veröffentlichen und verschlüsselte Daten zweckgebunden auszuwerten.

EAsyAnon wird durch empirische Forschung umrahmt, indem zunächst konkrete Anwendungsszenarien eruiert und abschließend die Einflüsse des Systems auf den Open Data Veröffentlichungsprozess evaluiert werden. Die Evaluierung erfolgt primär anhand echter Fallbeispiele aus dem Gesundheitswesen. Neben den technischen werden in EAsyAnon juristische und ethische Fragestellungen berücksichtigt.

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