Uni Bonn lehrt Anatomie im digitalen Raum
„Digitale Mikroskopie ist toll,
Makroskopie ist einfach … noch toller“
Histologische Schnitte sogar auf dem Handy zu betrachten, begeistert Medizin- Studenten der Uni Bonn schon seit 2014. Seitdem bietet das Anatomische Institut digitales Mikroskopieren auf der eLearning-Plattform SmartZoom® ClassRoom an. Die Initiatorin war Dr. Stefanie Schliwa, die das Projekt bis heute leitet. Sie ermöglicht Medizinstudenten jederzeit und überall auf histologische Schnitte, makroskopische Bilder sowie weitere Lehrmaterialien online zugreifen zu können.
Die Erfolgsgeschichte der digitalen Lehre in der Anatomie der Uni Bonn begann, als Dr. Schliwa ihren Kollegen PD Dr. Martin Weihrauch und PD Dr. Alberto Pérez-Bouza, den Gründern von Smart In Media, begegnete. Gemeinsam entwickelten die drei die „Digitale Mikroskopie“ für das Anatomische Institut Bonn. In den Anfängen wie heute war und ist Dr. Schliwa der persönliche Kontakt zum Anbieter sehr wichtig. Bei Smart In Media schätzt sie den vertrauensvollen Umgang mit ihren Lehrmaterialien: „Es ist immer ein kollegialer Austausch auf Augenhöhe“.
Lösung für logistische Herausforderungen
Anfangs befasste sich die digitale Mikroskopie vor allem mit histologischen Präparaten. SmartZoom® ClassRoom ermöglichte die Verlegung der praktischen Übungseinheiten am Mikroskop in den digitalen Raum. So konnten damit alle Medizinstudierenden trotz wachsender Jahrgänge und begrenzter logistischen Kapazitäten vom „freien Mikroskopieren“ profitieren.
Dank dieser Erfahrungen gehörte das Anatomische Institut der Universität Bonn zu den wenigen Lehreinrichtungen, die in der Corona-Notlage ihren Unterricht ohne qualitative Abstriche vollständig in den digitalen Raum verlagern konnte: Denn die digitale Infrastruktur stand bereits. Die Anatomen konnten sogar Kollegen aus der Biochemie und Physiologie aushelfen: Sie luden sie ein, ihre Materialien auf der „Digitalen Mikroskopie“ zu hinterlegen. Inzwischen beherbergt die Bonner Lehrplattform alle Kurse, die von der Anatomie angeboten werden.
Ästhetik und Geschwindigkeit sind ein Muss
Natürlich hätte es für die Dozenten eine universitätseigene Alternative gegeben.
„Aber sie wäre weniger attraktiv als die Lösung von SmartZoom® ClassRoom, sie ist langsamer und umständlicher“, berichtet Dr. Stefanie Schliwa. Sie ist sich bewusst, dass digitale Lehrangebote unbedingt nutzerfreundlich gestaltet sein müssen, wenn Studenten sie freiwillig nutzen sollen. Ästhetik und Geschwindigkeit sind Kardinalpunkte, die man nicht vernachlässigen darf.
„Das hätte ich mir zu meiner Zeit gewünscht“
Dr. Stefanie Schliwa motiviert der Wunsch, ihren Studenten den Unterricht
anzubieten, den sie sich selbst erwünscht hätte. Dabei ist es für sie sehr wichtig, dass die digitalen Kurse von jedem Gerät überall und jederzeit erreichbar sind. An SmartZoom® ClassRoom schätzt sie zudem die Bildqualität und den Kunden- service: Bei Fragen sei bei Smart In Media immer jemand erreichbar. Zudem habe es noch keine längeren Ausfallzeiten wegen Wartungsarbeiten gegeben.
Studenten werden perfekt vorbereitet
Das Steckenpferd der Bonner Dozentin ist eigentlich nicht die mikroskopische, sondern die makroskopische Anatomie. Daher freut sie besonders, dass in Zeiten der Corona-Pandemie auch die Lehre der Makroskopie einen großen Teil der SmartZoom®- Plattform eingenommen hat, die allerdings weiter „Digitale Mikroskopie“ heißt. Dr. Stefanie Schliwa findet: „Mikroskopie ist toll, Makroskopie ist einfach … noch toller“.
Mit ihrem feinen Sinn für Ästhetik stellt sie hochwertige Fotos anatomischer Präparate her, die sie annotiert und auf die Plattform lädt. Damit die Studenten sich noch besser auf die Anatomie-Prüfungen vorbereiten können, erstellen die Projektleiterin und ihr Team Videos, in denen sie komplexere Strukturen wie den tiefen Hals oder die Leitungsbahnen des Beckens an der Leiche erklärt.
Fokus auf das Wesentliche
Dr. Schliwa achtet darauf, die Lehrplattform nicht zu überladen, da die Studenten sonst gerne alles nur auswendig lernen und sich nicht auf die wirklich essenziellen Themen konzentrieren können. Das Wichtigste aus der Anatomie steht in der „Digitalen Mikroskopie“ und Dr. Schliwa ist überzeugt, dass es noch nie so eine effiziente und effektive Prüfungsvorbereitung gab.
Präsenzunterricht für den direkten Austausch
Bei aller Begeisterung für die digitale Lehre, ist sich Frau Dr. Schliwa der Grenzen des Online-Lernens in der Medizin bewusst. So bleibt der Präsenzunterricht in Bonn ein wichtiger Teil der Lehre für den direkten Austausch der Nachwuchs-Mediziner untereinander ebenso wie für die Interaktion zwischen Dozenten und Studenten. Und Dr. Schliwa weiß: „Auch der Präparier-Kurs an der Leiche und das damit verbundene ,Begreifen’ der Anatomie ist nicht zu ersetzen. Denn so, wie jeder Patient, ist auch jeder Körperspender individuell.“
So ist die Digitalisierung mit Hife von SmartZoom® ClassRoom „eine entscheidende Ergänzung zum Präsenzunterricht, die ich nicht mehr missen möchte’, resümiert die Projektleiterin. Zur Finanzierung setzt die Universität Bonn Fördergelder ein. Gerade mit Blick auf den Zukunftspakt der Hochschulen wünscht sich die Dozentin, dass die digitale Lehre an Universitäten künftig überall dazu gehört.
INTERVIEW-PARTNERIN
Dr. Stefanie Schliwa
Projektleiterin Digitale Mikroskopie
Anatomisches Institut der Universität Bonn









